Besitzt du eine Kamera mit einem Moduswahlrad, an dem du den Betriebsmodus deiner Kamera wählen kannst? Sprich A für Blendenpriorität, S für Zeitpriorität oder M für Manuell. Wenn ja, dann ist dieser Beitrag für dich sicherlich lesenswert. Denn viele Kameras im mittleren und gehobeneren Preissegment bieten mit dem Moduswahlrad den Direktzugriff auf abgespeicherte benutzerdefinierte Modi an. Wenn du auf dem Moduswahlrad beispielsweisse C1-C4 oder U1-U3 oder 1-2-3 siehst, bist du hier richtig!
Im heutigen Blog erkläre ich dir Herstellerunabhängig warum die Nutzung dieser Benutzer-Settings sinnvoll ist und wie du konkret vorgehen sollst um deine eigenen Benutzer-Settings zu bestimmen.
Ständig wechselnde Situationen in der Fotografie
Je mehr wir uns mit unserer Fotografie auseinandersetzen, desto mehr entwickeln wir für bestimmte Aufnahmesituationen bestimmte Einstellungen und Konfigurationen unserer Kamera. Die Standardeinstellungen für Wildlife-Fotografie, manuellen Makroaufnahmen mit dem Stativ oder Streetfotografie unterscheiden sich erheblich.
In solchen Situationen schwirrt uns oft der Kopf und wir versuchen alle Änderungen, die wir vornehmen wollen auf die Reihe zu kriegen. Neuer Aufnahmemodus, Serienbild-Geschwindigkeit, Autofokus-Modus, Fokus-Peaking ein/aus, Motiverkennung aus/ein, und so weiter. Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen und ist sehr spezifisch für deine persönlichen Vorlieben.
Oftmals scheuen wir uns dann die Einstellungen zu ändern, vergessen eine spezielle und merken dies erst zu Hause oder wir bemerken nicht mehr alles richtig zurückzustellen.

Die Hilfe der Benutzer-Modi ist gross…
Hast du eine Kamera, an der du am Modus-Wahlrad Benutzer-Einstellungen (auch Custom Settings genannt) auswählen kannst, dann bist du in der Lage mit einem Klick deine Kamera auf eine neue Fotografie-Situation einzustellen.
Herstellervielfalt und Einschränkungen
Die Hersteller verwenden verschiedene Bezeichnungen für die Benutzer-Modi. Hier eine kurze Übersicht:
- Nikon: U1, U2, U3
- Sony: 1, 2, 3
- Fuji: C1, C2, C3, C4, C5, C6, C7
- OM: C1, C2, C3, C4
- Canon: C1, C2, C3
Hat deine Kamera so etwas nicht, dann hast du oftmals die Möglichkeit im Menü der Kamera Benutzer-Einstellungen zu speichern. Dies ist sehr unterschiedlich von Hersteller zu Hersteller. Grundsätzlich ist dies auch schon eine gute Möglichkeit, doch mit den Benutzer-Modi direkt am Modus-Wahlrad ist man wesentlich schneller und effizienter.
Bei Sony befindet sich die Wahlmöglichkeit nahezu an jedem Modell. Bei Fuji mehrheitlich an den Modellen mit Modus-Wahlrad und bei OM an den höherpreisigen Modellen. Bei Nikon und Canon eher an den mittelpreisigen Modellen. Die aktuellen Topmodelle (Oktober 2024) haben kein Modus-Wahlrad. Bei den teuersten Nikon-Modellen kann man sogar Im Menue nur sogenannte „Benutzerbänke“ belegen. Dies ist keine vergleichbare Methode zu den Benutzer-Modi, da es sich hierbei eher um eine Funktionssammlung in einem Menue handelt und nicht um eine permanente Umkonfiguration der Kamera.
Hat deine Kamera physische Schalter für bestimmte Konfigurationen, beispielsweise um den Autofokus von AF-S auf AF-C umzustellen, dann sind diese Konfigurationen natürlich nicht möglich abzuspeichern.
Welche Benutzer-Modi brauchst du?
Welche Benutzer-Modi du benötigst und konfigurieren willst, hängt ganz von deinen Fotografier-Situationen ab. Ich persönlich benötige neben dem allgemeinen Standard „Walk Around“-Modus, einen für Makro-, einen für Wildlife- und einen für Stativ-Fotografie. Würde ich noch im Studio blitzen, dann gäbe es auch hierfür einen speziellen Modus. Was du benötigst hängt also ganz von deinen Vorlieben ab.
Wie gehst du nun vor, bevor du in der Kamera die Benutzer-Modi konfigurierst? Ich empfehle dir eine Übersicht mit Hilfe eines Excel Arbeitsblatts zu erstellen. Notiere dir in einer Matrix die verschiedenen Konfigurationselemente und die verschiedenen Modi. Benenne die Modi passend für dich und dokumentiere, wie die einzelnen Konfigurationselemente je Benutzer-Modus gesetzt werden soll.
Im Folgenden zeige ich dir ein Beispiel der Parametrierung meiner eigenen Fuji X-H2. Die ersten vier Modi sind für Fotoaufgaben parametriert. Die Benutzer-Modi C5 bis C7 für Videoaufgaben.
Sicherung und Änderung der Einstellungen
Oftmals verändern wir noch eine Kleinigkeit während dem Fotografieren in einem Benutzer-Modus. Ich persönlich empfehle dir dann, dir diese Änderung zu merken und dich zu fragen, ob es eine sinnvolle Ergänzung zum bestehenden Setup ist. Ein automatisches Speichern empfehle ich nicht. Denn so hast du nach jedem Neustart den dir bekannten und dokumentierten Stand. Willst du eine Änderung permanent machen, dann speichere manuell diese Anpassung in den Benutzereinstellungen ab.
Hast du deine Kamera parametriert, dann mache auf alle Fälle eine Sicherung der Konfiguration. Oftmals geht dies mit einer Smartphone-APP des Kameraherstellers.
Meine Empfehlung zu den Benutzer-Modi
Sofern du mehr als eine Aufnahme-Situation hast, dann empfehle ich klar die Nutzung der Benutzer-Modi! So schnell und sicher wirst du sonst nie deine Kamera auf eine neue Situation einstellen können.
Gerne unterstütze ich dich, wenn du für dich Benutzer-Modi nutzen willst. Im Rahmen einer persönlichen Fotografie-Beratung entsteht deine Liste mit den Konfigurationseinstellungen und wir „programmieren“ deine Kamera neu.