Damit wir unsere Bilderschätze über Monate und Jahre hinweg im Überblick behalten, kommen wir um eine durchgängige und nachhaltige Organisation unserer Bilder nicht herum. Bilder in themenbezogenen Ordnern und Unterordnern abzulegen führt mittelfristig zu Verwirrung. Alles in einen Topf zu werfen, sprich in einem einzigen Ordner zu sammeln, ohne eine zielgerichtete Logik zu haben, ebenso.
In diesem Artikel zeige ich dir das Prinzip der Verschlagwortung deiner Bilder. So ist es das Ziel, den gesamten Bilderbestand schnell und einfach durchsuchen und auswerten zu können. Egal ob heute, morgen oder in einem Jahr. Dies erreichen wir am Besten mit klaren, sinnvollen und stichhaltigen Schlagworten.
Bildanalyse
Bevor du nun beginnst im Tool deiner Wahl einfach Begriffe zu vergeben, solltest du zuallererst einmal deine Bilder grob analysieren und dir gleichzeitig Gedanken machen, wie du zukünftig deine Bildersammlung auswerten willst. Was für Begriffe sind für dich relevant? Was kannst du dir vorstellen zu suchen, wenn du mal für einen speziellen Anlass ein Foto suchst?




Schlagwort-Katalog aufbauen
Ein Schlagwort-Katalog ist nicht einfach eine Aneinanderreihung von Begriffen. Die Begriffe, sprich die Schlagworte sollten einer gewissen Logik folgen und sich strukturieren lassen.
So eine Struktur könnte beispielsweise wie folgt aussehen:
- Hauptmotiv (z.B. Blume, Baum, Tier, Hund, Wasser, Landschaft, Haus, Kunstwerk, …)
- Ort oder Location (z.B. Bodensee, Genf, AlpFlix, …)
- Aufnahmetechnik (z.B. Makro, Langzeitbelichtung, …)
- Event oder Projekt (z.B. Tag der offenen Tür 2021, Alpen-Wanderung, …)
- Person (z.B. Andrea, Udo, …)
- Farben (z.B. rot, gelb, blau, …)
Für mich als Fotograf ist beispielsweise wichtig, dass ich die Aufnahmetechnik hinterlege, sofern es denn auch eine spezielle Aufnahmetechnik bei einem Bild gibt. Dies erlaubt mir zum Beispiel in dem Tool, welches ich nutze, mit einem Klick alle „Makro“-Aufnahmen zu filtern.
So eine Struktur für einen Schlagwort-Katalog kannst du auch gut losgelöst von einem spezifischen Tool aufbauen. Je mehr du dir überlegst, was deine Anforderungen an Auswertungen sind, umso besser und stabiler ist so ein Schlagwort-Katalog.




Eindeutige und klare Schlagworte
Verwende für die Schlagworte einfache und eindeutige Begriffe. Willst du zum Beispiel den Ort „Alp Flix“ als Begriff vergeben, dann schreibe den Begriff eindeutig. Denn „Alp Flix“ (mit Leerschlag) und „AlpFlix“ (ohne Leerschlag) sind ZWEI Begriffe! Ebenso ist es sinnvoll, wenn du dich durchgängig auf Einzahl oder Mehrzahl festlegst. „Berg“ und „Berge“ sind vielleicht in gleichem Sinne gemeint, doch sind auch dies ZWEI verschiedene Schlagworte.
Verwende zudem keine Sätze als Schlagworte. „Die Wanderung mit Tante Frida auf der Alp Flix letzten Sommer“ ist KEIN geeignetes Schlagwort. Wenn du willst, kannst du hieraus „AlpFlix“ und „Frida“ als Schlagworte ableiten. Vielleicht noch „Landschaft“ oder „Berg“.

Tools, Tools, Tools…
Wenn es nun um die technische Umsetzung geht, dann steht die Toolfrage im Vordergrund. Die gängigen und bekannten RAW-Bildentwicklungstools wie „Capture One“ oder „Lightroom“ liefern schon im ganzen Paket die Möglichkeit der Schlagwort- oder Stichwortvergabe mit.
Machst du eher eine rudimentäre Bearbeitung von JPG-Dateien oder bearbeitest sogar keine Bilder, dann empfehle ich die Nutzung einer dedizierten Bildverwaltungs-Software. Speziell herausheben kann ich hier „Adobe Bridge“, welches sogar kostenlos erhältlich ist.

Handarbeit!
Egal welches Tool du nun nutzt, die grosse und mühselige Hauptarbeit ist die Vergabe der Schlagworte je Bild! Hierzu empfehle ich dir Blockweise vorzugehen. Nimm dir stets eine zusammengehörige Menge an Bildern vor und verschlagworte diese. So kannst du einfach diese zusammengehörenden Bilder selektieren und die gleichen passenden Schlageworte in einem Zug vergeben. Danach noch gezielt nach Bild spezielle zusätzliche Schlagworte hinzufügen und fertig ist die Arbeit.
Je sauberer du diese Arbeit machst, desto effizienter wirst du später deine Bilder wieder finden! Wichtig ist auch, dass du die Schlagworte regelmässig, das heisst jedes Mal wenn du deine Bilder auf den Computer lädst vergibst, sonst ist ein Chaos vorprogrammiert.
Verwandte Links
Capture One:
Link zu Capture One
Adobe Bridge:
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